Kunst-Ausstellung „Berührungen“ in der StadtBibliothek Bad Homburg-
ein Beitrag im Rahmen der Aktionstage „Gemeinsam stark gegen Gewalt“
Die Ausstellung wird künstlerisch von zwei lokalen Schulen getragen: der Humboldtschule und dem Kaiserin-Friedrich-Gymnasium. Die Lehrkräfte Thomas Böhm (HUS) und Nina Salus-Flohr (KFG) haben sich mit großem Engagement für das Projekt eingesetzt und tragen damit zur Sensibilisierung für ein Thema bei, das uns alle betrifft.
Die Schülerinnen der Humboldtschule untersuchten, welche Formen von Gewalt es gibt und welche Spuren sie hinterlassen – körperlich oder seelisch. In experimentellen Arbeiten mit Pappe entstand eine Reihe ausdrucksstarker „Cardboard Sculptures“, wobei das einfache, verletzliche Material gerissen, geschichtet, getackert und geöffnet wurde, sodass Körper entstanden, die zugleich Hülle und Spiegel des Inneren sind. Hinter scheinbar stabilen Oberflächen werden Risse und Einblicke ins Verborgene, ins Seelenleben des Menschen sichtbar.
Im Zentrum der Arbeiten aus dem Kunst-Leistungskurs des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums steht eine ausdrucksstarke Gipsfigur, deren viele Arme zwischen Nähe und Abwehr, Halt und Befreiung schwanken. Die Figur thematisiert die Ambivalenz von Berührung – als Geste der Zuwendung, aber auch als Beginn von Gewalt gegen Frauen. Lichtprojektionen, einige Zeichnungen und ergänzende Tonskulpturen greifen diese Spannung auf und zeigen Hände und Gesten zwischen Zärtlichkeit, Macht und Schmerz.