Lichtspielhausbesitzer Adam Henrich
"Louisenstraße 89. Ich liebe es, wenn die Lichter im Kinosaal ausgehen, das Publikum ganz still wird und erwartungsvoll auf den Beginn des ersten Films hinfiebert. Jetzt baue ich die Räume des ehemaligen Hotels „Goldene Rose“ zu einem Großkino um, in dem man Filme sehen werden kann, aber in dem auch Variété und andere künstlerische Darbietungen erlebt werden können. Es wird Helipa heißen, eine Abkürzung für Henrichs-Lichtspiel-Palast. Ich habe noch viele andere Ideen. Eine davon konnte ich gestern Abend zusammen mit der Kur-AG verwirklichen. Nachdem das Kurorchester gestern sein Konzert beendet hatte, stellten wir auf dem Rasen hinter dem Kurhaus Leinwand und Projektor auf. Es war schon dämmrig, als wir den ersten Film – die Ufa-Wochenschau – vorführten. Anschließend zeigten wir einen Harald-Lloyd-Film, dann einen Naturfilm und zum Schluss eine amerikanische Groteske. Das Kurorchester spielte die Kinomusik dazu. Es war ein großartiger Abend und die Zuschauer applaudierten lange. Weil es so ein großer Erfolg war, haben Kurdirektor Ferdinand Meister und ich gleich beschlossen, dass das Freilichtkino im Kurpark nun öfter stattfinden soll."
* Bildmaterial ist der Person Adam Henrich nachempfunden